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Helfen statt Abschieben

12. Apr 2011

Erklärung des Geschäftsführenden Vorstandes

Mit Befremden muss pax christi die Haltung des Bundesinnenministers zur Kenntnis nehmen, sich der aktuellen Aufnahme von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten Afrikas radikal zu widersetzen. Angesichts der gewaltigen Umbrüche in den Nordafrikanischen Ländern und der großen Flüchtlingsströme, die über das Mittelmeer das Territorium der Europäischen Union erreichen, muss sich die europäische Union auf ihre humanitären Wurzeln und ihr Bekenntnis zu den Menschenrechten besinnen.

Das Drama der Flüchtlinge, das sich auf dem Mittelmeer und in den Unterkünften auf Lampedusa ereignet, ist keine italienische Angelegenheit allein sondern Aufgabe der Europäischen Union als Ganzes. Es überrascht in der innenpolitischen Debatte der Bundesrepublik, dass diejenigen, die sich wiederholt zur Tradition des christlichen Abendlandes bekennen, einen Wesenskern der christlichen Botschaft in dieser konkreten Situation ignorieren, dem Nächsten in seiner Not beizustehen. Für die Kirchen gehört es aus dieser Haltung heraus zur jahrhundertealten Tradition, Menschen in Bedrängnis Asyl und damit Schutz zu gewähren.

Diese Situation ist heute in Lampedusa gegeben. Angesichts der dramatischen Lebensbedingungen der Menschen auf den Schiffen im Mittelmeer und in den Unterkünften auf Lampedusa ist es ein moralisches ebenso wie ein politisches Gebot der Stunde, den Flüchtlingen in den Ländern der europäischen Union Zuflucht zu gewähren. Solange bis eine politische Lösung für die Flüchtlingsströme über das Mittelmeer gefunden ist, muss Europa jetzt den Flüchtlingen auf Lampedusa beistehen.